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Glück & Zufriedenheit

Was ist mentale Fitness?

March 24, 2023

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Bettina Koster
9 Minuten Lesezeit
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Der Begriff mentale Fitness bezieht sich auf die Fähigkeit, klar zu denken und Entscheidungen effizient und effektiv zu treffen – kurz: die gesunde Funktionsfähigkeit unseres Geistes. Im Gegensatz dazu bezieht sich körperliche Fitness auf die Leistungsfähigkeit unseres Körpers.

Mentale Fitness wird oft auch im Zusammenhang mit Wohlbefinden und eines positiven Gefühls dafür genannt, wie wir denken, fühlen und handeln. Mental fit zu sein bedeutet im Wesentlichen also, unser Gehirn und unsere emotionale Gesundheit in guter Form zu halten.

Dabei geht es nicht um das Üben von Merkspielen oder Denkrätseln oder das Abschneiden bei IQ-Tests und Denkaufgaben, sondern um Übungen, die dich mental fit halten und vor allem deine Stressresistenz stärken.

Seien wir ehrlich, das Leben hat seine Höhen und Tiefen. Wir werden ständig mit Situationen konfrontiert, die uns unter Stress setzen und müssen manchmal schwerwiegende Entscheidungen treffen, die erhebliche Auswirkungen auf unsere Zukunft haben können. In solchen Momenten reagieren viele Menschen überemotional und fühlen sich überwältigt. Zu lernen, die mentale Fähigkeit zu haben, mit herausfordernden Situationen und ihren Auslösern gut umgehen zu können, hilft uns, schneller mit klarem Kopf, fokussiert und produktiv ein Ziel zu erreichen.

Mental fit zu sein bedeutet also, durch Selbsterkenntnis belastbar zu werden und dazu in der Lage zu sein, sich bewusst aus schwierigen Situationen zu lösen und etwas über sich selbst und die Welt um sich herum zu lernen.

Betrachten wir verschiedene Aspekte:

  1. Warum ist mentale Fitness wichtig?
  2. Was ist mentale Fitness?
  3. Was ist der Unterschied zwischen mentaler Fitness und körperlicher Fitness?
  4. Was sind die vier Komponenten der mentalen Fitness?
  5. Wie kann mentales Fitnesstraining helfen?
  6. Wie funktioniert mentales Fitnesstraining?
  7. Wie kann ich meine mentale Fitness trainieren?

 

Warum ist mentale Fitness wichtig?


Das Konzept der mentalen Fitness ist erst vor wenigen Jahren entstanden und soll Menschen helfen zu verstehen, dass ihr mentales Wohlbefinden ebenso wichtig wie körperliche Fitness ist und nicht vernachlässigt werden sollte. Wer sich über mentale Fitness und mentales Wohlbefinden im Klaren ist, weiß, dass mentale Gesundheit verbessert werden kann durch fokussierte Gedanken und gestärkte Emotionen – genauso wie körperliche Gesundheit durch Bewegung und die richtige Ernährung verbessern werden kann. Mental fit zu sein bedeutet, seine emotionale Gesundheit in Topform zu halten.

So wie es einfacher ist, sich für Netflix und das Sofa zu entscheiden anstatt im Fitnessstudio zu schwitzen, ist es auch einfacher, negative Gedanken und Verhaltensmuster zuzulassen und gar zu nähren, die nicht gut für dich sind und Gefühle wie Einsamkeit, Angst und Traurigkeit hervorrufen.

Jedem ist bewusst, dass es wahrscheinlicher ist, dass wir krank werden, wenn wir unseren Körper nicht mit der richtigen Ernährung und notwendigen Bewegung versorgen. Auf die gleiche Weise ist es wahrscheinlicher, dass unsere mentale Widerstandsfähigkeit abnimmt, wenn wir uns entscheiden, keine gesunde kognitive Anpassung zu üben und in unserem Alltag zu praktizieren.

 

Was ist mentale Fitness?


Wie bereits erwähnt, definiert sich mentale Fitness als Zustand des emotionalen Wohlbefindens und einer positiven Wahrnehmung dafür, wie wir denken, fühlen und handeln. Ganz ähnlich wie sich körperliche Fitness auf die Fähigkeit der Körpersysteme bezieht, effizient zusammenzuarbeiten und dir damit erlaubt, körperlich gesund zu sein und die Aktivitäten des täglichen Lebens problemlos zu bewältigen.

 

Was ist der Unterschied zwischen mentaler Fitness und körperlicher Fitness?


Was die körperliche Gesundheit betrifft, haben viele Menschen aufgrund ihrer Familiengeschichte und ihres Umfelds bestimmte Anfälligkeiten für Erkrankungen. Und die meisten haben bestimmte Ziele, die sie erreichen wollen, wenn es darum geht, körperlich fit zu sein. Wenn in deiner Familie beispielsweise Herzerkrankungen aufgetreten sind, könnten Deine Ziele sein deinen Cholesterin- und Zuckerspiegel niedrig zu halten, nicht zu rauchen, dich gesund zu ernähren und regelmäßig Sport zu treiben.

Die gleiche Denkweise kannst du auf deine psychische Gesundheit anwenden. Wir alle sind abhängig von unserer Familiengeschichte und in unserem Umfeld anfällig für bestimmte Erkrankungen. Viele von uns denken wahrscheinlich nicht daran, sich Ziele zu setzen, um mental fit zu bleiben. Wenn du zum Beispiel Familienmitglieder hast, die unter starken Angstzuständen oder sogar Depressionen gelitten haben, könnte es zu deinen Zielen gehören ein Tagebuch zu führen, zu meditieren oder regelmäßigen und ausreichenden Schlaf und entspannende Aktivitäten einzuplanen.

 

Was sind die vier Komponenten der mentalen Fitness?


Es gibt vier Hauptkomponenten der körperlichen Fitness: Kraft, Flexibilität, Herz-Kreislauf-Ausdauer und gesundes Gewicht. Auch die psychische Gesundheit kann mit Hilfe von vier Aspekten beschrieben werden:

  1. Emotionales:
    Selbstakzeptanz, Selbstwertgefühl, Belastbarkeit und die Fähigkeit, mit Triggern umzugehen, um starke Emotionen zu überwinden.
  2. Soziales:
    Familie, Freunde und Netzwerke, weil sie Inklusion, Akzeptanz, Gemeinschaft und Bereicherung in unser Leben bringen.
  3. Finanzielles:
    Wenig Stress aufgrund der Fähigkeit, mit Geld umgehen zu können, in der Lage zu sein, die Kontrolle über deine Finanzen zu haben, dich von finanziellen Rückschlägen zu erholen sowie die Fähigkeit auf Kurs zu bleiben, um deine finanziellen Ziele zu erreichen.
  4. Physisches:
    Regelmäßige Bewegung gepaart mit gesunder Ernährung und ausreichend Schlaf reduzieren dein Stresslevel und das Risiko, chronische Erkrankungen zu entwickeln.

Leider sind die Studien zu mentaler Fitness und emotionalem Wohlbefinden im Vergleich zu körperlicher Gesundheit noch nicht so vielzählig und umfangreich. Schauen wir uns beide genauer an:

Körperliche Gesundheit

Die meisten Menschen haben ein gutes Gefühl dafür, was es bedeutet, körperlich gesund zu sein und wissen, was ihr Körper braucht, um stark und fit zu bleiben. Wir erkennen Veränderungen am eigenen Körper und wissen relativ gut, wann wir krank sind und den Rat eines Arztes einholen sollten. Nach einem Arztbesuch ist es meistens auch nicht so schwer, mit der Diagnose zugehen. Vielleicht sind Medikamente notwendig, vielleicht auch nur eine körperliche Behandlung.

Mentale Gesundheit

Hier ist das Verständnis vielleicht recht oberflächlich vorhanden, aber die meisten von uns wissen möglicherweise nicht, was unser Geist braucht, um stark und fit zu bleiben.

Oft erkennen wir nicht oder erst sehr spät, dass sich unsere psychische Gesundheit verschlechtert hat. Hilfe und Rat wird deshalb oft spät und meist erst dann gesucht, wenn die Situation unerträglich geworden ist. Der Zusammenhang zwischen der psychischen Gesundheit und der körperlichen wird oft missachtet.

 

Wie kann mentales Fitnesstraining helfen?


Beim Training der mentalen Fitness geht es darum, die Nervenbahnen zu stärken, die zu unseren objektiven und realistischsten Gedanken führen. Es geht darum, unerwünschte und unproduktive Muster zu durchbrechen, damit positive Emotionen regelmäßiger erlebt werden als negative.

Mentales Fitnesstraining kann die neuronalen Bahnen in deinem Gehirn verändern, um mehr Positivität in Gedanken und Verhaltensweisen zu bringen. Und die gute Nachricht ist, dass es absolut machbar ist. Das liegt an der Neuroplastizität unseres Gehirns. Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass wir Menschen eine enorme Fähigkeit haben, unser Gehirn unser ganzes Leben lang ständig neu zu „verdrahten“. Die Gedanken, die bestimmte Emotionen hervorrufen, bündeln sich über neurale Bahnen, ob positiv oder negativ.

Wenn wir mental fit sind, erkennen wir, dass wir die Wahl haben, wie wir auf äußere Umstände oder gegebene Situationen reagieren. Mit einer gut trainierten mentalen Fitness können wir besser innehalten, Ruhe bewahren und so reagieren, wie wir es im Moment möchten, anstatt Gefühle von Frustration oder Wut auszudrücken, nur um unsere Handlungen später zu bereuen.

Mit einer mentalen Fitness in Topform werden Selbstvertrauen und Belastbarkeit gestärkt und wir fühlen uns viel energiegeladener. Natürlich wird das Leben nicht zum Wunschkonzert. Es wird weiterhin Traurigkeit, Enttäuschung und Sorgen geben. Aber eine gestärkte mentale Fitness wird es schwieriger machen, dass Traurigkeit zu Depressionen und Sorgen zu Angstzuständen werden.

 

Wie funktioniert mentales Fitnesstraining?


Unsere Gehirne funktionieren wie komplexe Computer. So wie computergesteuerte künstliche Intelligenz Muster erlernen kann, macht unser Gehirn das von Geburt an. Gehirne transportieren Gedanken entlang neuronaler Bahnen. Diese Pfade sind wie Rillen, die geschaffen und dann im Laufe der Zeit verstärkt wurden. Zum Beispiel nimmst du vielleicht immer denselben Weg zur Arbeit und stellst vielleicht fest, dass du dich manchmal nicht mehr daran erinnerst, wie du von A nach B gekommen bist. Dies wird als „Autopilot“ bezeichnet. Wenn wir ein bestimmtes Gedankenmuster immer wieder wiederholen, wird dieser neurale Pfad verstärkt und unser Denken wird automatisch.

Das Problem mit automatischem Denken oder Funktionieren auf Autopilot besteht darin, dass wir in Stresssituationen auf eine Weise reagieren, die nicht hilfreich ist. Unsere Reaktionen basieren auf diesen eingefahrenen Rillen, die Pfade zu vergangenen Emotionen oder Auslösern sind. Während eine tägliche Routine gut sein kann, müssen wir uns bei unseren Denkmustern bewusst machen, dass unsere Reaktion darauf basiert, wie sich diese Bahnen entwickelt haben.

Vielleicht sind dir schon einmal die Begriffe Flucht- oder Kampfreflex begegnet. Automatisches Denken kommt von der Tendenz unseres Gehirns, überleben sicher zu stellen und deshalb nach Gefahren Ausschau zu halten. Es scannt die Umgebung ständig nach Bedrohungen ab und hat dies während unserer gesamten menschlichen Evolution getan, was sehr hilfreich war, insbesondere wenn beispielsweise – vor vielen Monden – ein wildes Tier eine Gefahr darstellte. In unserer heutigen modernen Welt kann es allerdings Gedanken wecken, die zu Handlungen führen, die uns Schaden zufügen können.

Glücklicherweise kann unser Gehirn neu „verdrahtet“ werden, um die Nervenbahnen, die zu unerwünschten Verhaltensmustern führen – also jene ausgetretenen Pfade, auf denen wir nicht mehr gehen wollen – außer Dienst zu nehmen. Mit dem gleichen Vorsatz, mit der wir bestimmte Muskeln stärken, können wir neue neuronale Bahnen schaffen, die uns besser dienen und unserem Wohlbefinden zugutekommen. Das ist die Essenz dessen, was man unter mentalem Fitnesstraining versteht.

 

Wie kann ich meine mentale Fitness trainieren?


Hier ist eine Zusammenfassung einfacher Möglichkeiten, um deine mentale Fitness zu steigern:

Atemübungen
Tiefes Atmen ist eine der besten Möglichkeiten, Stress in deinem Körper abzubauen. Wenn du tief einatmest, empfängt dein Gehirn die Nachricht, sich zu beruhigen. Es übermittelt diese Nachricht an deinen Körper, um eine allgemeine Entspannung in Gang zu setzen. Atemübungen sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, Angst und Anspannung abzubauen und Stress zu reduzieren.

Ausreichend Schlaf
Ruhe ist für die Aufrechterhaltung einer guten psychischen und körperlichen Gesundheit von entscheidender Bedeutung und für unseren Körper genauso wichtig wie Atmen, Essen und Trinken. Guter Schlaf trägt in hohem Maß dazu bei, sich nicht nur von körperlicher, sondern auch von mentaler Erschöpfung zu erholen.

Geführte Bilder und Meditation
Geführte Bilder ist eine Entspannungstechnik, die hilft, Harmonie zwischen Geist und Körper herzustellen. Dabei geht es darum, deine Vorstellungskraft zu fokussieren, um ruhige, friedliche Bilder in deinem Kopf zu erzeugen und deine Aufmerksamkeit auf etwas Beruhigendes zu richten. Meditation kann dir ein Gefühl von Ruhe, Frieden und Ausgeglichenheit geben, das deinem emotionalen Wohlbefinden und deiner allgemeinen Gesundheit zugutekommt.

Dankbarkeit ausdrücken
Liste all die Dinge in deinem Leben auf, für die du dankbar bist. Das hilft dir dabei, dich an Zeiten zu erinnern, in denen du Freude, Wohlbefinden, Zärtlichkeit, Vertrauen oder andere positive Emotionen erlebt hast. Selbst eine so vermeintlich kleine Aufgabe hilft dabei, die neuronalen Bahnen des Gehirns neu zu programmieren und den Weg zu mehr Positivität einzuschlagen.

Tagebuch führen
Ein Tagebuch zu führen kann dabei helfen, die Gedanken und Emotionen auszudrücken, die du den ganzen Tag über erlebt hast. Sie auf Papier zu bringen und zu unterteilen hilft dir auch dabei, Sorgen und Ängste zu priorisieren. Mit Hilfe eines Tagebuches kannst du nachverfolgen, wie du dich fühlst und wie sich deine Stimmung entwickelt. So kannst du Auslöser für mentales Unwohlsein besser erkennen und neue Wege erkunden, sie zu kontrollieren.

Dinge, die dir gut tun
Widme dich Dingen und Aktivitäten, die dir helfen, dich von deinen täglichen Stressauslösern abzulenken. So einfach es klingt, so gut tun womöglich die gewöhnlichsten Dinge wie z.B. es sich gemütlich zu machen, ein Buch zu lesen, im Garten zu arbeiten, zu kochen, spazieren zu gehen oder Spiele zu spielen.

Körperliche Fitness
Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Produktion von Endorphin, das Depressionen und Angstzustände reduzieren und dein psychisches Wohlbefinden spürbar verbessern kann.

Multitasking vermeiden
Niemand kann wirklich Multitasking betreiben. Versehentliches Multitasking ist eine der Hauptursachen von mentaler Überlastung und gibt dir das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können. Konzentriere dich lieber auf eine Sache nach der anderen, um einen klaren Kopf zu behalten.

Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
Life Coaching ist eine wunderbare Möglichkeit, die dir dabei helfen kann, diese Fähigkeiten zu entwickeln und Methoden zu erlernen, um deine mentale Fitness zu trainieren. Wenn du den Ball ins Rollen bringen möchtest, kannst du dich jederzeit an mich oder einen anderen Mental Fitness oder Life Coach wenden, der dir dabei hilft, deine Gedanken und Gefühle in Einklang zu bringen.

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