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Glück & Zufriedenheit

Erste Hilfe bei Liebeskummer

January 4, 2023

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Tanja Wolf
8 Minuten Lesezeit
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Trennungen bahnen sich entweder langsam an und werden lange erfolgreich ignoriert. Oder aber sie kommen wie aus heiterem Himmel, ohne, dass man sie hat kommen sehen. Sich auf den Ernstfall vorbereiten kann man schlecht. Aber zu wissen, was man für sich tun kann, wenn es soweit ist, kann einem viel Kummer ersparen und einem ein Stück weit die Kontrolle zurück geben. Und wir Menschen lieben es, Kontrolle zu haben.

Wo stehst du gerade? Hast du dich frisch getrennt oder hat jemand kürzlich eure Beziehung beendet? Oder aber liegt die Trennung schon einige Zeit zurück, und du siehst immer noch kein Licht am Ende des Tunnels? In egal welchem Fall der Fälle: Du findest hier sicher etwas, was dich auf deinem Weg voran bringt. Denn wie heißt es noch gleich: „Wenn du durch die Hölle gehst - geh weiter.“

 

It takes two to Tango


Niemand gibt dir eine Garantie dafür, dass deine Beziehung für immer und ewig halten wird. Manches hast du selbst in der Hand. Alles jedoch nicht. Du kannst nunmal eine Beziehung nicht alleine retten, dazu gehören immer zwei. Und du kannst auch für niemanden eine Brücke bauen, wenn der- oder diejenige nicht darüber gehen möchte.

Fakt ist: Die Beziehung ist an einem Ende angekommen. Ihr seid nun getrennt. Daran kannst du nichts mehr ändern. Das ist es, womit du nun klar kommen und was du akzeptieren musst. Ob du es willst oder nicht. 

Doch eines steht fest, auch wenn du es jetzt noch nicht sehen oder fühlen kannst. Es wird dir wieder besser gehen. Denn schau mal. Nichts hält ewig, weder die guten Dinge (leider), noch die schlechten Dinge (zum Glück). Alles ist ständig in Bewegung. Du kannst die Zeit nicht anhalten. Menschen verändern sich permanent. Weil alles Energie ist. Und alles immer fliesst. Du wirst dich nicht immer so elend fühlen, wie vielleicht jetzt gerade. Es wird wieder aufwärts gehen. In welchem Tempo kannst du massgeblich mitbestimmen.

 

Also, was kannst du jetzt tun?


Ein ganz wichtiger Punkt. Sei im hier und jetzt. Was meine ich damit? Wir neigen ganz generell und gerade nach einer Trennung dazu, in der Vergangenheit zu schwelgen. Gehen immer und immer wieder in Gedanken zurück und vermissen schmerzlich, wie schön es doch einmal zusammen war. All die wundervollen Erlebnisse, die man gemeinsam erleben durfte und all die tiefgründigen Dinge, die man sich gesagt hat. Das war so phantastisch: ja. Und die Erinnerungen daran kann dir auch niemand mehr nehmen. 

Doch helfen dir diese Backflashs jetzt, wo es vorbei ist? Nein, das tun sie nicht. Im Gegenteil. Sie verzerren deine Sicht und versperren deiner Wahrnehmung die Realität zu sehen, wie sie HEUTE ist. Deswegen schiebe diese Gedanken weg, wenn sie kommen, lenke dich ab, führe dir vor Augen, was dich an deiner Ex, bzw. deinem Ex vielleicht immer aufgeregt und genervt hat. 

 

  • Was hast du an ihm oder ihr womöglich sowieso nie gemocht, aber immer nur ertragen, ausgehalten oder schweren Herzens geduldet? 
  • In welchen Punkten haben eure Werte/Vorstellungen/Lebenszielenicht zueinander gepasst? 
  • Was hat dich immer viele Nerven an ihm/ihr gekostet?

 

Und so weiter. Egal was. Am Besten schreibst du es dir sogar auf eine Negativliste.

Der Sinn ist: Lenke deinen Fokus bewusst um. Hole die andere Person vom Podest herunter. Und erkenne: Auch wenn es mal alles so herrlich war, der Punkt ist: Es war einmal. Und so schade es auch ist, es ist es heute nicht mehr. Die Karten sind neu gemischt. Das innere Kind in dir tobt und will es anders haben; das ändert aber nichts an den Tatsachen. Und wenn du als erwachsene Person, die du bist, darauf schaust, wirst du dir auch eingestehen, das es so ist.

 

Hör auf, dich unnötig zu quälen


Was meine ich damit? Mache es dir leicht. Wenn du abnehmen möchtest, ist es doch auch keine gute Idee, wenn du tonnenweise Schokolade oder andere Süssigkeiten im Haus hast, oder? Also: Räume alles, was dich an deine/n Ex erinnert, erst einmal weg, damit du es nicht ständig sehen musst. Nimm einen Karton, pack alles rein und verbanne es zuerst einmal in den Keller oder sonst irgendwie ausser Reich- und Sichtweite. Wichtig ist, dass du ihn oder sie oder gemeinsame Erinnerungen nicht permanent vor Augen hast. Das gilt auch für Fotos. Diese musst du nicht sofort löschen, aber du könntest sie ausblenden und in einen separaten Ordner verschieben, so dass du Schatzi nicht auf Anhieb im Handy siehst. Dass es dir nichts bringt und nur weh tut, dass du ihn oder sie in den Social Media stalkst, muss nicht extra erwähnt werden, oder? Verbiete dir ausserdem, ihn oder sie zu kontaktieren. Schreibe lieber auf, was du noch gerne sagen, fragen oder loswerden möchtest. Du kannst ihm oder ihr sogar einen Brief schreiben, aber warte mindestens 4 Wochen, bevor du ihn versendest. Sehr wahrscheinlich denkst du nach 4 Wochen nämlich ganz anders und bist am Ende froh, dass du den Brief nie abgeschickt hast.

 

Was nimmst du mit?


Ich persönlich sage, das Leben passiert für mich und nicht gegen mich. Deswegen versuche ich, in allem, was mir geschieht, das Geschenk zu sehen. In allem ist nämlich eins versteckt. Auch wenn man es vielleicht erst Jahre später entdeckt und sieht. Daher hilft es, das Ganze einmal in Ruhe zu reflektieren. 

Deine Vergangenheit ist nicht dazu da, um darin zu leben, sondern daraus zu lernen. Und das Leben kann nunmal nur in der Rückschau verstanden werden, muss aber nach vorne gelebt werden.

Frage dich:

 

  • Was durfte ich in dieser Beziehung über mich, die Liebe und das Leben lernen? 
  • Was war unter’m Strich das positive dieser Erfahrung/Verbindung?
  • Was nehme ich aus dieser Partnerschaft mit? 
  • Was will ich zukünftig nicht mehr und wovon möchte ich gerne mehr? 
  • Zu welchem Mensch hat mich diese einst geliebte Person werden lassen?
  • Wofür bin ich ihm/ihr dankbar?

 

 

Stelle dich selbst in den Mittelpunkt


Dir geht es momentan schlecht. Du durchlebst all die verschiedenen Phasen einer Trennung mit allen Tiefen, bevor es früher oder später auch wieder Höhen geben wird. Das heisst: Schenke nun DIR all deine Liebe und Aufmerksamkeit. Gib und nimm dir, was DU jetzt brauchst. Du möchtest darüber reden und es ausspucken? Dafür sind deine Freunde da. Wende dich an sie. Bitte sie darum, dir wertfrei zuzuhören. Halte diesen Kreis jedoch möglichst klein. Reden hilft, deine Gedanken zu sortieren. Aber den Trennungsschmerz immer und immer wieder durch das Erzählen zu erleben schadet dir eher.

Achte auf deine Gefühle. Gefühle wollen gefühlt werden. Unterdrücke sie nicht. Lasse sie zu. Versuche sie zu benennen. Ist es Wut, Trauer, Enttäuschung, Sehnsucht, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit? Wo im Körper spürst du dieses Gefühl? 

Führe Tagebuch. Schreibe jeden Tag auf, wie du dich gefühlt hast und was dir alles durch den Kopf gegangen ist. Unser Verstand sucht immer nach logischen Erklärungen. Manchmal gibt es die aber nicht. Es ist, wie es ist. Verwöhne dich. Gönne dir etwas. Sorge gut für dich. Versuche zu schlafen. Probiere zu essen. Tu all das, was dir jetzt gut tut. Du darfst das. Du willst weinen? Dann tu das. Lass auch das raus. Es darf weh tun. Es wäre ja seltsam, wenn du nicht um das trauern würdest, was du verloren hast. Wichtig ist nur, dass du dich nicht in dein Leid hinein steigerst. Ab einem gewissen Punkt darfst und musst du sogar die Notbremse ziehen. Für Schmerz können wir nichts. Der kommt und passiert. Aber für Leid können wir sehr wohl etwas, denn es gibt eine einfache Formel:

 

Schmerz x Wiederholung = Leid


Klar, könntest du den Trennungsschmerz auch nach Jahren wieder hoch holen. Wir Menschen merken uns nämlich besonders die intensiven Gefühle und speichern sie ab. Doch genau so gut könntest du dir auch selbst ein Messer in den Bauch rammen; das würdest du ja hoffentlich auch nicht bewusst tun wollen.

Also höre ab einem gewissen Punkt auf, immer und immer wieder dieselbe Schallplatte abzuspielen. Wenn du merkst, es geht wieder los, erkenne es und stoppe dich! 

Fühle den Schmerz, dann lass ihn los und hinter dir. Vergiss nicht: Du entscheidest, wie du dich fühlen möchtest und mit welcher Schwingung du durch dein Leben gehst. 

Beachte dabei: Unser Gehirn/Unterbewusstsein kann Bilder wahrnehmen und es unterscheidet nicht zwischen einer Vorstellung und einem echten Erlebnis und der Realität. Es werden die gleichen Hormone ausgeschüttet. Also meistere deine Gedanken und wähle weise.

Und sei dir immer gewiss. Es wird dir wieder besser gehen - versprochen. Doch der Preis für dein neues Leben ist dein altes. Glaube mir: Du weisst jetzt noch gar nicht, wie viele neue Menschen du in deinem Leben noch lieben wirst.

 

Wir sind nicht dazu hier, nur 1 Menschen zu lieben.


Ich selbst habe nach meiner Trennung von meinem heutigen Ex-Mann viel zu lange gelitten und mich unnötig selbst gequält. Diesen Leidensweg kann ich niemandem empfehlen, denn er kostet unwahrscheinlich viel Energie und letzten Endes wertvolle Lebenszeit.

Fakt ist: Wenn er oder sie «der oder die Richtige» für dich wäre, dann wärt ihr noch zusammen. Und ebenfalls eine Tatsache ist: Alles hat seine Zeit. 

 

«Was zu dir gehört, kannst du nicht verlieren. Und was nicht zu dir gehört, kannst du nicht festhalten.»

 

Nimm deinen Liebeskummer ernst. Verdränge ihn nicht, sondern verarbeite ihn auf gesunde Weise. Du musst auch nicht alleine da durch. Gerne bin ich als Lifecoach an deiner Seite, um dich durch diese Krise durch- und möglichst rasch wieder hinaus zu begleiten. Es gibt Abkürzungen. Allein zu wissen, wo du im Prozess gerade stehst, wird dir schon wieder neue Kraft und Orientierung geben. Du wirst wieder in deine volle Energie kommen. Und du kannst dich auch wieder neu verlieben. 

Jede Trennung ist individuell. Solltet ihr noch zusammen wohnen oder gemeinsame Kinder haben, kannst du natürlich nicht alle Erinnerungen ausser Sichtweite räumen oder mal eben die Nummer deiner/s Ex’ blockieren oder löschen. Kein erwachsener Mensch kann einem anderen erwachsenen Menschen sagen, was er/sie tun soll oder was gut für ihn/sie ist. Daher schau bitte, mit welcher dieser Anregungen du in Resonanz gehst und welcher der Vorschläge für dich passt. Wichtig ist nur, dass du weisst, dass du etwas gegen deinen Trennungsschmerz tun kannst.

Zum Schluss sei noch gesagt: Im chinesischen besteht das Schriftzeichen für Krise aus Gefahr & Chance. 
Vielleicht hilft dir dies als kleines Trostpflaster. Es ist wie mit allem: Es ist und wird, was du daraus machst.

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