Glück & Zufriedenheit
ZEIT FÜR ANDERS – Episode 2: Vertrauen statt Angst
February 16, 2023
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February 16, 2023
Egal, wie stabil wir im Leben stehen, wir alle kennen Angst. Und wir brauchen sie, um zu überleben. Wenn die Angst uns vor unterschiedlichsten Gefahren schützt, ist sie ein guter Berater. Oft genug aber passiert es, dass sie überhandnimmt und uns lähmt oder gar handlungsunfähig macht. Nicht sehr hilfreich.
Wenn wir den Moment der Angst genutzt haben, um unser geplantes Verhalten auf Besonnenheit zu überprüfen, und zu dem Ergebnis gelangt sind, dass wir keinen anderen Weg einschlagen möchten oder können, hat die Angst ihren Dienst bereits getan. Mehr muss nicht, mehr sollte nicht. Denn sonst schaden wir uns.
Im Sommerurlaub waren meine Tochter und ich mit dem Camper in Portugal unterwegs. Bei unserer Rückkehr von einer Surfsession war der Schlüsselsafe leer und unser mobiles Zuhause durchwühlt. Das Problem war nicht, was der Eindringling entwendet hatte, sondern die Frage, ob er den Schlüssel mitgenommen hatte und zurückkehren würde. Vielleicht sogar nachts, wenn wir schliefen. Angst.
Sofort war klar, hier würden wir nicht bleiben. Schon gar nicht über Nacht, obwohl der Platz traumhaft schön war. Ich spürte die Sogwirkung der Angst. In Sekundenschnelle hatte ich diverse Horrorszenarien in meinem Kopf durchgespielt. Es fiel leicht, mich den Angstgedanken hinzugeben. Hätte ich ihnen freien Lauf gelassen, hätten wir den Urlaub auch unmittelbar beenden können. Denn ich war mir sicher, wenn ich meine Angst zulassen würde, würde sich dieses Gefühl auf meine Tochter übertragen. Und dass sich mein Kind für den Rest des Urlaubs ängstigt, war keine Option.
Also entschied ich mich für: vertrauen. Es fühlte sich wie ein Kraftakt an, diesen inneren Schalter umzulegen. Aber die Verantwortung für das Wohl meiner Tochter und für mein eigenes machte es mir leichter.
Ich habe ganz bewusst nicht nur den tatsächlichen Ort des Einbruchs, sondern den inneren Ort der Angst verlassen, um an den Ort des Vertrauens zu wechseln. Es war eine Entscheidung. Meine Entscheidung.
Und tatsächlich haben wir es geschafft, den restlichen Urlaub wieder unbeschwert und fröhlich zu verbringen. Zugegeben, mit ungeplant leichterem Gepäck, aber dafür innerlich gestärkt durch das eigene „Krafttraining“.
Genau diese Möglichkeit haben wir. Wir haben es in der Hand, ob wir in der Angst verharren oder mit voller Kraft ins Vertrauen gehen. Vertrauen ins Leben. Vertrauen in uns. Vertrauen in andere. Was immer sich gerade anbietet.
Manchmal fällt genau das schwer. Denn bei vielen von uns ist das Programm „Angst“ besser trainiert als das Programm „Vertrauen“. Dann bedeutet das Umschalten auf Vertrauen einen echten Energieaufwand. Dabei kann es helfen, wenn wir uns mit einfachen Sätzen immer wieder selbst bestärken. Abhängig von der konkreten Angst, in der wir gerade stecken, können es Sätze sein wie: „Ich kann das. Ich schaffe das“ oder „Ich bin geschützt, ich bin sicher“ oder „Ich finde immer einen Weg“.
Das Gute ist, je öfter wir diesen Schalter von der Angst ins Vertrauen bewegen, desto leichter und schneller gelingt der innere Haltungswechsel. Wie bei jedem Fitnesstraining braucht es auch hier die Wiederholung, die Übung, die Disziplin. Kein Muskel wird und bleibt stark, wenn wir ihn nur 1x trainieren.
Probieren Sie es doch einmal aus: Wenn Sie das nächste Mal Angst empfinden, prüfen Sie kurz, ob Ihr (geplantes) Verhalten in der aktuellen Situation mit dem Wissen, das Sie in dem Moment zur Verfügung haben, wirklich das Beste ist. Andernfalls steuern Sie gegen.
Und wenn dann immer noch Angst bleibt, verlassen Sie diesen ‚Ort‘ bewusst und gehen Sie ganz gezielt ins Vertrauen. Vielleicht ist es das Vertrauen in sich selbst oder in den Prozess oder in etwas Größeres. You name it.
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