Glück & Zufriedenheit
ZEIT FÜR ANDERS – Episode 4: Vertrauen statt Angst 2.0
March 4, 2024
Deine Emailadresse wird nicht angezeigt.
March 4, 2024
Oft genug haben mich die politischen Entwicklungen der letzten Jahre verunsichert. Doch nie zuvor hat sich die abstrakte Angst so konkret in meinem Körper breitgemacht wie in den letzten Tagen und Wochen. Die Bedrohung der Demokratie in unserem Land. Die Vorstellung, es könnte (wieder) so weit kommen, dass Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft, die hier geboren und aufgewachsen sind und deren Muttersprache Deutsch ist, ausgewiesen werden, nur weil sie ‚anders‘ aussehen. Das alles hat mich in eine Angststarre versetzt. Das Körpergefühl war unerträglich. Ich war wie gelähmt.
Als Life Coach bin ich oft mit dem Thema Angst konfrontiert. Und natürlich kenne ich selbst auch verschiedene Ängste, sei es aus der Vergangenheit oder Gegenwart: Angst im Dunkeln oder vor Spinnen, Angst vor Verurteilung oder Versagen, Angst vor Übergriffen, ja sogar Existenzängste. Aber diese Qualität der Angst und die Richtung, aus der sie kam, oder besser die Gedanken, die mit ihr einhergingen, waren für mich neu.
Ich habe mich gefragt, was ich tun kann, um diesen unerträglichen Zustand in mir zu beenden oder zumindest zu verändern. Wir können vieles im Außen tun, um uns nicht hilflos und ausgeliefert zu fühlen. Darüber wurde gerade in letzter Zeit viel gesagt und geschrieben, und es ist wichtig, es zu tun (siehe bspw. Henrik Rampe’s Artikel in der ZEIT vom 19.01.2024: „Was kann ausgerechnet ich für die Demokratie tun?“). Mir geht es hier und jetzt um einen anderen, zusätzlichen, nämlich inneren Ansatz.
Ich habe angewandt, was ich in anderen Angstsituationen anwende: Ich habe mich für das Vertrauen entschieden und Vertrauen geübt. Zunächst schien mir diese Herangehensweise wie der absurde Versuch, ein offenes Herz mit einem 1cm-Pflasterstreifen kleben zu wollen. Ich habe es trotzdem gemacht und all meine mentale Kraft genutzt, um auch in dieser Situation ins Vertrauen zu gehen. Vertrauen in die Mehrheit unserer Bevölkerung, Vertrauen in den Verstand, Vertrauen in die Menschlichkeit, und auch Vertrauen in etwas Größeres. Und tatsächlich, es ist mir gelungen, wieder innerlich zur Ruhe bzw. aus der Lähmung ins Handeln zu kommen.
Aber natürlich gab es in mir den Gedanken, wie kann ich mich jetzt an meine To-do-Liste oder Erfolgspläne setzen, also letztlich an der Verbesserung meiner Lebensqualität arbeiten oder gar Reisepläne schmieden, während es gleichzeitig diese Dimension und Art der Bedrohung gibt?
Doch wieder einmal wurde mir bewusst, dass niemandem damit gedient ist, wenn wir in eine Schockstarre verfallen, wenn wir unser Leben anhalten und uns das eigene Glück nicht mehr erlauben. Im Gegenteil: Ich denke, all diesem Unrecht, dieser Unmenschlichkeit können wir nur mit gelebter Menschlichkeit entgegentreten. Und die entsteht auch dadurch, dass wir uns gut um uns selbst kümmern und für unsere eigene Zufriedenheit sorgen. Denn dann können wir aus diesem friedlichen Zustand heraus auch anderen Menschen in Frieden und Offenheit begegnen.
Kurz: Je zufriedener wir selbst sind, desto mehr Frieden können wir in die Welt tragen. Davon bin ich überzeugt. Also zurück ins Vertrauen. Zurück in die Selbstfürsorge. Zurück zur Menschlichkeit.
Diese Website verwendet nur Cookies, die für die Nutzung der Website notwendig sind. Sie ermöglichen beispielsweise die Seitennavigation. Um die Reichweite unserer Inhalte zu ermitteln, führen wir auch eine Reichweitenanalyse mit dem Webanalysedienst Matomo durch. Wir arbeiten nur mit gekürzten IP-Adressen, die einen direkten Personenbezug ausschließen. In unserer Datenschutzerklärung kannst Du der Reichweitenanalyse widersprechen und weitere Informationen finden.